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Uwe von Seltmann

Uwe von Seltmann ist 1964 geboren, studierte nach dem Zivildienst Theologie, verbrachte einige Zeit in Israel und Polen.
Seit 1992 arbeitet er als Journalist und Schriftsteller.
2001 war er Stipendiat der Kunststiftung Baden-Württemberg.
Mit seinen Romanen „Karlebachs Vermächtnis" und „An einem Tag im August" war er 2000 und 2001 zu Lesungen in Herrlingen.
Sein neues Buch „Schweigen die Täter reden die Enkel" ist erschienen in der Edition Büchergilde.
 

„Schweigen die Täter reden die Enkel”

Uwe von Seltmann



am: Donnerstag, 15. Februar 2007 / 20.00 Uhr
in: Villa Lindenhof, Blaustein-Herrlingen, Lindenhofpark
mit: Uwe von Seltmann, Görlitz
   

 

„Die Vergangenheit wirft ihre Schatten bis in die Gegenwart, sie wirkt in uns weiter, erst recht, wenn wir versuchen, sie zu verdrängen."

Für Uwe von Seltmann ist dieser Satz lebensbestimmend geworden. Er gehört zur Dritten Generation der Angehörigen von NS-Tätern und ist in seiner Familie der Einzige, der das Tabu gebrochen hat und sich mit den Verbrechen seines Großvaters beschäftigt.

Das Buch, aus dem Uwe von Seltmann lesen wird, hat er gemeinsam mit Claudia Brunner, der Großnichte von Alois Brunner, der rechten Hand Eichmanns, geschrieben.
Entstanden ist eine Spurensuche aus Reisen, Begegnungen, Schriftstücken und Zufallserlebnissen, die zu einem Bild seines Großvaters geführt hat, dass er sich selbst nicht gewünscht hat.
Der Großvater von Uwe von Seltmann war nicht der vergleichsweise harmlose Schreibtischtäter bei der Volksdeutschen Mittelstelle in Krakau, sondern aktiv an der Niederschlagung des Warschauer Ghettoaufstands im Frühjahr 1943 beteiligt.

Faszinierend und erschütternd erfahren wir, wie die Geschichte der Vorfahren auch auf die eigene Geschichte des Autors prägend wirkt und wie er sich dieser Geschichte als Enkel stellt.
Schuld ist nicht vererbbar, aber die Dritte Generation hat dennoch unter den psychischen, moralischen und sozialen Folgen ihres Verschweigens zu leiden.

Mit seinem ungewöhnlich persönlichen Bericht will Uwe von Seltmann deutlich machen, dass es keinen Schlussstrich unter die NS-Geschichte geben darf und kann.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!