haus unterm regenbogen
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Herzliche
Einladung
Nun sind die dunklen Tage ..."
Als Schriftsteller und Romanautor ist er heutzutage - so scheint
es - nahezu vergessen; von seinen Tagebüchern kennt man allenfalls
noch den Titel und von Jochen Kleppers Leben im "Dritten Reich"
wissen selbst historisch interessierte Zeitgenossen oft nicht mehr
als dass es tragisch endete. "Die Nacht ist vorgedrungen, Eines der schönsten geistlichen Lieder des 20. Jahrhunderts stammt von Jochen Klepper, geschrieben im Advent 1937. Vier Jahre zuvor notiert er in sein Tagebuch: "11. Dezember - Nun sind die dunklen Tage, die ich so liebe. Und alles, was man zur Weihnachtszeit begehrt: Eisblumen und Schneefall, Winternebel und Raureif; und in der Stadt: dieses Übermaß an Licht und weihnachtlichem Schmuck, das einem niemals zuviel wird." Jochen Klepper liebt diese geistlich geprägten Wochen des Jahres zeitlebens; er feiert sie mit der Kirche und in häuslichen Inszenierungen, die fast liturgisch anmuten. Er begeht die "dunklen Tage" umso inniger, je mehr sie nicht nur den wolkenverhangenen Himmel über Berlin und den frühen Einbruch der Dämmerung bezeichnen, sondern das fürchterliche Wehen der Todesschatten, das sein Leben, seine Familie bedroht. Am Ende sah er keinen Ausweg mehr: Am 11. Dezember 1942 ging Jochen Klepper mit seiner jüdischen Frau Johanna und der Stieftochter Renate "freiwillig" in den Tod - im weihnachtlich geschmückten Haus in Berlin-Nikolassee. "Unter dem Schatten deiner Flügel", so lautet der Titel des postum erschienenen Tagebuchs ... Zur Erinnerung an einen großen Dichter und aufrechten Zeugen des Glaubens hat Rudolf Guckelsberger einige Passagen aus den "Adventszeiten" des Tagebuchs sowie Gedichte Jochen Kleppers ausgewählt. Die Lesung - zurückhaltend mit Musik arrangiert - und Guckelsbergers kurze Einführung in Jochen Kleppers Biographie eröffnen einen informativen und zugleich sehr bewegenden Zugang zu einem Autor, der vergessen und uns doch so nahe ist.
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