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Erinnerungsarbeit in Herrlingen
Die Erinnerungsarbeit im Sinne des Historischen Lernens erfolgt durch
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Sammlung, Dokumentation und Aufarbeitung der Ereignisse
und Erfahrungen in den Landschulheimen Herrlingen und im Jüdischen
Zwangsaltersheim Herrlingen (siehe Geschichte)
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Durch die Auseinandersetzung mit den historischen
und gegenwärtigen Ereignissen, die zu Rassenhass, Ausländerfeindlichkeit,
willkürlicher Ausgrenzung, Vertreibung und Vernichtung führten
und (auch heute immer noch führen).
Diese Form der Erinnerungsarbeit begann 1985 mit der Veröffentlichung
von Lucie SCHACHNEs Buch "Erziehung zum geistigen Widerstand"
(Hrsg.: H. FEIDEL-MERTZ) im Haus Unterm Regenbogen in Anwesenheit der
Autorin und weiterer SchülerInnen Hugo Rosenthals. Im selben Jahr
gründete sich der Arbeitskreis Landschulheime Herrlingen, erarbeitete
eine Erinnerungstafel am „Haupthaus“ des ehemaligen Landschulheimes
und – in enger Abstimmung mit den ehemaligen SchülerInnen
und LehrerInnnen – eine Ausstellung.
Weitere Etappen der Erinnerungsarbeit waren:
- 1988 Wochenende der Begegnung und Erinnerung mit zahlreichen Ehemaligen
- 1993 Anbringung von Erinnerungstafeln an den Kinderheimen von Kläre
Weimersheimer und Käthe Hamburg
- 1996 Erinnerungstafel am ehemaligen Martin-Buber-Haus (später
Rommel-Villa) und Umbenennung des Gbäudes in Haus Friedenthal
- 1999 Veröffentlichung des Buches von U. SEEMÜLLER, Das
Jüdische Altersheim Herrlingen
- 2000 Erinnerungstafel zum Jüdischen Altersheim Herrlingen
und Pflanzung eines Gedenkbaumes
- 2004 Veranstaltungen zu „70 Jahre Martin Buber in Herrlingen
Hintergrund: Vom 10.-13. Mai 1934 fand in Herrlingen unter Leitung
des weltweit bedeutenden Philosophen des Dialogs und der Verständigung,
Martin BUBER, die erste Arbeitstagung der Mittelstelle für jüdische
Erwachsenenbildung statt. Tagungsort war vor allem das Haus Breitenfels,
später umbenannt in Martin-Buber-Haus und 1943 von Generalfeldmarschall
Rommel mit Familie bezogen (deshalb auch als sogenannte „Rommelvilla“
bekannt).
- 7. Mai Liederabend „Gegen das Vergessen und für Anerkennung“
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Jiddische, hebräische und aramäische Lieder mit Klavier
und Geige Nizza Thobi, Anna Kalendaria, Thizian ..., München
- 11. Mai Musikalische Lesung mit Buber Texten mit Rudolf Guckelsberger,
Rundfunksprecher des SWR Stuttgart, Traversflöte und Pfarrer
i.R. Dietrich Winter, Erbach
- 14. Mai „Martin Buber – Leben, Werk, erzieherische
Impulse“ – Vortrag von Lothar Stiehm, Vorsitzender der
Martin Buber-Gesellschaft und Verleger, Heidelberg
- 2004 Anna Essinger-Jubiläum
Mit der Gründung des Landschulheims Herrlingen im Jahre 1926
erfolgte die für ganz Deutschland bedeutsamste Sternstunde der
Reformpädagogik. Der wohl berühmteste Schüler Anna
Essingers ist Prof. Dr. Wolfgang Leonhard (Die Revolution entlässt
ihre Kinder). Neben ihm nahmen noch viele andere Zeitzeugen, d.h.
ehemaligen Schülerinnen und Schülern des Landschulheims
Herrlingen, an den Jubiläumsfeierlichkeiten teil und reisten
dazu eigens aus Israel und den USA an.
- 15. Sept. „Anna Essinger – eine widerständige
Pädagogin“
– Erinnerungen zum 125-jährigen Geburtstag an eine mutige
und weitsichtige Frau – Vortrag von Doris Beatrix, Doktorandin
am Institut für Erziehungswissenschaften der Universität
Paderborn
- 17. Sept. „125 Jahre Anna Essinger – Happy Birthday“
– ein ungewöhnlicher Abend für eine ungewöhnliche
Frau –
Lesung mit Ruth Fichtner und Saxofonbegleitung durch Thomas Hirth
(beide Ulm), sowie mit ehemaligen Schülerinnen und Schülern
des Landschulheims Herrlingen
Bilder aus Herrlingen 1934-38
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