haus unterm regenbogen
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in Kooperation mit der vh ulm |
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am: | Montag, 7. März 2016 / 19.30 Uhr |
wo: | Villa Lindenhof, Säulenhalle, Blaustein-Herrlingen |
mit: | Uwe von Seltmann, Krakau |
Liebe Freundinnen und Freunde!
Wir laden Sie herzlich ein zu einem Filmabend mit dem Autor und Macher des Films, Uwe von Seltmann.
Es ist ein Dokumentarfilm, in dessen Mittelpunkt der „mentsh“ Boris Dorfmann steht. Er wurde 1923 in Moldawien geboren und als „Jiddischer Publizist“, „Jiddischkeit-Forscher“ und „Kelal-Tue“ (Gemeindeaktivist) bezeichnet.
Der 92-Jährige lebt in Lemberg (Ukraine) und ist unermüdlich im Einsatz, um Besuchern die jüdische Geschichte und Gegenwart von Lemberg nahe zu bringen und an das Schicksal der Juden zu erinnern. Gemeinsam mit seiner Frau, mit der er seit 62 Jahren verheiratet ist, hat er die Shoah in Sibirien und Mittelasien überlebt. Tätig war der als Herausgeber einer jiddisch-sprachigen Untergrundzeitschrift und kam nach dem Krieg nach Lemberg, in dem zuvor 100.000 Juden lebten. Heute nur noch ca. 1500, von denen keiner mehr Jiddisch spricht.
Der Film „A mentsh“ will das Erbe der jiddischen Kultur bewahren und ist in jiddischer Sprache (mit Untertiteln) als weltweit erster Film seit 1948 gedreht worden. Der Film bekam den „Yiddish Oskar 2014“ mit dem Prädikat „wertvoll“ verliehen und wurde bei den „Jiddischen Tagen“ in Lemberg und auf dem Dokumentarfilm-Festival in Krakau gezeigt.
Uwe von Seltmann, der schon mehrfach in Herrlingen zu Lesungen war, u.a. aus seinen Büchern „Schweigen die Täter reden die Enkel“ und „Todleben“, lernte Boris Dorfmann im Zug seiner Recherchen zum letztgenannten Buch kennen und hat mit diesem Film einem Menschen, einer untergegangenen Kultur und dem friedlichen Miteinander der Menschen, unabhängig von ihrer Herkunft, Religion oder Nationalität, ein bleibendes Denkmal gesetzt. Nach dem Film steht uns Uwe von Seltmann zum Gespräch zur Verfügung.
Boris Dorfmann verkündet seine Botschaft der Versöhnung an Stätten des Grauens und macht sie so zu Orten der Hoffnung.
Das höchste Kompliment, das die jiddische Sprache zu vergeben hat: Ein „mentsh“ zu sein, gebührt einer außergewöhnlichen Persönlichkeit, der dieser Film gewidmet ist.
Wir freuen uns auf Ihr Kommen!
Das Team des „Haus Unterm Regenbogen e.V.“