haus unterm regenbogen
|
in Kooperation mit der vh ulm |
|
|
|
|
am: | Montag, 4. November 2013 / 19.30 Uhr |
wo: | Villa Lindenhof, Blaustein-Herrlingen, Lindenhofpark |
mit: | Uwe von Seltmann, Leipzig und Krakau (Polen) |
Eintritt: | frei |
Liebe Freundinnen, liebe Freunde!
An was denken Sie, wenn Sie von Galizien oder Bukowina hören? „Die Landschaft, aus der ich komme, dürfte den meisten von Ihnen unbekannt sein.“ So stellte sich Paul Celan, der Lyriker und Verfasser der „Todesfuge“, einst bei seiner Lesung in der “Gruppe 47“ vor. Dabei kennen wir alle seinen Satz aus der „Todesfuge“: „..der Tod ist ein Meister aus Deutschland.“ Wir kennen aber auch Rose Ausländer, die ebenfalls aus dem „Kleinwien des Ostens“, aus Czernowitz, kommt. Wir kennen Joseph Roth, Manes Sperber, Mascha Kaleko, Aharon Appelfeld oder Louis Begley.
Sie alle haben ihre Wurzeln in einer faszinierenden Landschaft an den Ausläufern der Karpaten, in einer kulturellen und literarischen Landschaft, die ihres gleichen in Europa sucht. Nicht nur Czernowitz wurde als „Babylon Mitteleuropas“ bezeichnet.
In Galizien und der Bukowina lebten Juden, Ruthenen, Rumänen, Polen, Deutsche, Huzulen (die letzten „Indianer Europas“) oder Österreicher und Ungarn lange Zeit Seite an Seite.
Ein unvergleichliches Völker- und Kulturgemisch, von dem immer weniger zu spüren ist in der heutigen Ukraine, in Lemberg und Czernowitz. Eine zerstörte Vielfalt, in der das Jiddisch entstand und eine lebendige Sprache war und der Chassidismus seine Wurzeln hat.
Uwe von Seltmann lässt diese, aus unserem Bewusstsein nahezu verschwundene Weltgegend, wieder aufleben, indem er uns mitnimmt auf eine literarische Reise nach Galizien und in die Bukowina. In eine „Landschaft, die mich erfand“, wie Rose Ausländer schrieb.
Uwe von Seltmann ist Journalist, Autor (u.a. „Todleben“, „Schweigen die Täter reden die Enkel“). Er lebt in Krakau und war bereits mehrfach zu Lesungen in Herrlingen.
Herzliche Einladung!
Das Team des „Haus Unterm Regenbogen e.V.“