haus unterm regenbogen

. . . hintergrund

 

. . startseite

. programm

 



 

 

 

 

 

 

Hugo Rosenthal und das Jüdische Landschulheim Herrlingen

 

 

Am 14. Dezember 1887 wurde Hugo Rosenthal in Lage bei Lippe/Westfalen als fünftes Kind in einer neunköpfigen Geschwisterreihe geboren und wuchs in einem liberal-religiösen Milieu auf. Er war sehr begabt und zeigte früh musikalische Fähigkeiten.
Seine Liebe zur Pädagogik brachte ihn zum jüdischen Lehrerseminar Münster. Dort wurde er nicht nur zum Lehrer sondern auch zum Vorbeter für jüdische Gottesdienste ausgebildet. Bis 1910 unterrichtete er in Gütersloh an einer einklassigen jüdischen Volksschule und erführ dort zum ersten Mal offene Feindschaft als Jude. In diese Zeit fällt seine Wende zum Zionismus.
4 Jahre Frontdienst in Ost und West und der Tod seines jüngeren Bruders, der direkt neben ihm umkam, haben zweifellos diese Entwicklung vertieft..
Nach Kriegsende heiratete er Betty „Judith“ Goldschmidt, eine Musikerin und ausgebildete Konzertpianistin. Von 1920 bis 1924 lebten sie mit ihren drei Kindern in Wolfenbüttel, wo Rosenthal an einer traditionsreichen jüdischen Mittelschule angestellt war. Hier begann auch seine aktive Arbeit als Zionist in der zionistischen Jugendbewegung. Die Familie wanderte nach Israel aus und blieb dort 5 Jahre. Hugo Rosenthal arbeitete in Haifa als Lehrer und gründete ein Institut für Kinderforschung.
Gesundheitliche und wirtschaftliche Probleme führten die Familie nach Berlin. H. Rosenthal arbeitet weiter als Lehrer und brachte eine erstaunliche Fülle wissenschaftlicher und publizistischer Veröffentlichungen hervor.

Im Herbst 1933 übernahm er dann die Leitung des Jüdischen Landschulheim Herrlingen. Im Gegensatz zu Anna Essinger verfolgte er ein jüdisch orientiertes, reformpädgogisches Konzept, das den Kindern und Jugendlichen durch eine positive Verwurzelung im Judentum die Chance der Herausbildung einer jüdischen Ich-Identität geben sollte.
Im März 1939 wurde die Schule geschlossen und Hugo Rosenthal folgte seiner Familie im August nach Palästina. Ab diesem Zeitpunkt nannte Hugo Rosenthal sich nun Josef Jashuvi.
Er baute von 1940 bis 1956 mit seinem Mitarbeiterstab das Kinderheim Ahawah auf. Nach der Pensionierung schrieb er Märchen, stellte seine „Lebenserinnerungen“ fertig und begann mit der Geschichte des Jüdischen Landschulheims Herrlingen, ohne sie jedoch fertig stellen zu können.
Das Ehepaar Jashuvi ging im hohen Alter in ein Seniorenheim in Haifa.

Er starb wenige Tage vor seinem 93. Geburtstag.